Häuptling Abendwind
von Johann Nepomuk Nestroy
Saison 2016/2017
Infos zur Produktion
mit
Stefano Bernardin (Arthur)
Hubsi Kramar (Häuptling Abendwind)
Patrik Huber (Häuptling Biberhahn)
Gioia Osthoff (Atala)
Markus Kofler (Herold)
Sascha Tscheik (Ho-Gu)
Lucy McEvil (Showgast)
Die Eingeborenen:
Eva Schuster, Hannes Lengauer, Bernhard Mrak, Christian Rajchl, Er-Ich, Rainer Fussgänger, Bernd Charabara, Ulli Kohout
Regie, Bearbeitung & Kostüme: Hubsi Kramar
Bühne: Markus Liszt
Musik und musikalische Begleitung: Martin Kratochwil
Produktionsleitung: Alexandra Reisinger
Kannibale zum Gulasch: "Ich hab dir gesagt, du wirst dich noch wundern was alles geht!"
Es ist Nestroys letztes Theaterstück.
Er hat es nach der Revolution 1848 geschrieben.
Um der Zensur zu entgehen, spielt das Spektakel in der Karibik.
Die Kaiser sind menschenfressende Häuptlinge.
Dieses komisch-groteske Singspiel ist somit auch Nestroys Testament.
Eine kannibalistische Operette.
Unterhaltung muss sein, auf Teufel komm raus, wenn auch rundum die Welt in Trümmer fällt. Erschreckend aktuell, nach dem Motto:
Die letzte Konsequenz des Kapitalismus ist der Kannibalismus.
Und alles erstickt im nationalen Rausch.
Die Menschen im Österreich Nestroys sind dieselben geblieben.
Sie sehnen sich nach einem Führer, dem sie sich im Kadavergehorsam als Futter anbiedern. Das Team um Hubsi Kramar macht den Weltuntergang zu einem äußerst vergnüglichen Abend. Wenn wir schon zugrunde gehen, dann wenigstens mit einem heftigen Lachen.
Pressestimmen:
"Ein Hauch von Wildheit umflort die Gegenwart. "Häuptling Abendwind" wird zum österreichischen Nationalepos, im Fernsehstudio diskutiert man die Wiedereinführung des Kannibalismus: Eine Politik von Fressen oder Gefressenwerden ist en vogue. Hubsi Kramars schrille Inszenierung von Nestroys letztem Stück wird live gesendet, er selbst kalauert den titelgebenden Häuptling des Stammes der Groß-Luluer." (Falter 45/16 )
"In Nestroyscher Couplet-Manier bringt der Impresario dieser Produktion, Hubsi Kramar, in einem Text von Eva Schuster auch die zunehmend in der Mitte der Gesellschaft salonfähiger gewordene Hass-Kultur im Netz und im realen Leben überspitzt auf den Punkt:
Das Leben ist so einfach, wenn man keine Skrupel hat.
Der Populist kennt das Rezept, und das ist delikat:
Tua ned lang redn, hau liaba zua,
nimm da, was d’ brauchst und hab niemals gnua.
Tua ned lang fackln mit Rührseligkeit,
wer nix respektiert, der kummt heutzutag weit...
Du wirst nie mehr Hunger ham, wann alles möglich ist!
Du deafst aa ned beleidigt sein, wann di wer and’rer frisst."
(KURIER Online / 5.11.2016)