Michael Schottenberg liest aus

»Von der Bühne in die Welt«

Von der Bühne in die Welt -  © Archiv Theater Akzent

Saison 2017/2018

Studio im Akzent

Infos zur Produktion

"Die Boeing 747 der Vietnam Airlines ist zum Einsteigen bereit. Der riesige, hellblau bemalte Vogel soll mich nach elfstündigem Flug nach Hanoi/Vietnam bringen. Dieser Flug wird mein Leben ändern…“

So beginnt Michael Schottenbergs Reisetagebuch. Mehr als 40 Jahre lang hat er Theater „gelebt“, davon allein die letzten 10 Jahre als Direktor des Volkstheaters. „Nun will ich es gut sein lassen. Es ist ja gut“. Der Nachtflug bedeutet den Übergang in sein neues Leben. Mit nichts als einem 40-Liter-Rucksack begibt sich der Geschichtensammler, Eigenbrötler und Philosoph auf Reisen – abseits des Mainstreams. „Schotti“ berichtet von einem Gecko, der während des Fluges auf seinem Schoß Platz nimmt, vom Besuch bei Onkel Ho, vom Wolkenpass bei Da Nang, wo „Brautpaare an den Himmel stoßen“, vom Trubel des Nachtmarktes in Hanoi, dessen Treiben an expressive Bildkompositionen von Jackson Pollock erinnert – und er erinnert sich an wesentliche Momente seiner Theaterlaufbahn.

„Mitten auf der Straße, verlangsamt eine schwer bepackte Frau ihre Schritte, stellt ihr Hab und Gut ab und angelt ein Handy aus der Tasche. Rund um sie braust der Verkehr unvermindert weiter. Wie um einen Stein im Bachbett bahnt sich das Fließende seinen Weg, einen kleinen Strudel hinter dem Hindernis bildend. Ebenso unvermittelt wie sie stehen blieb, beendet die Frau ihr Gespräch und marschiert weiter. Eine unbedeutende Episode, die doch für das System steht: Ein jeder verfolgt sein Leben als Einer unter Vielen, ist sich selbst genug und ergänzt das Tun Anderer zu einem unentwirrbaren, jedoch Sinn machenden Ganzen, das andernorts und in transformiertem Zusammenhang als Kunstwerk durchgehen würde.“

Amalthea Verlag, Erscheinungstermin September 2017

Michael Schottenberg, geboren 1952 in Wien, prägt als Schauspieler, Regisseur und Autor seit Jahrzehnten das österreichische Kulturleben. Schauspieler in TV-Serien, Kinofilmen, an der Josefstadt, am Volkstheater und am Burgtheater. Theaterinszenierungen in Wien und Berlin. Verfasser von Drehbüchern. Regisseur für TV und Kino. Zehn Jahre lang leitete er das Volkstheater Wien. Für seine Arbeiten gewann er zahlreiche Preise (bei Filmfestivals in Cannes, Houston, Saarbrücken, sowie Nestroy-, Karl-Skraup-, Dorothea-Neff-Preis u.v.a.)

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