Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um

Wolf Biermann

Wolf Biermann -  © Archiv Theater Akzent

Saison 2011/2012

Infos zur Produktion

Konzert zum 75. Geburtstag 


Wolf Biermann hat eine bewegte Geschichte: In Hamburg geboren übersiedelte er 1953 in die DDR wo er seine ersten Lieder und Gedichte schrieb. Als einer der radikalsten Kritiker gegen die Parteidiktatur der DDR hatte er seit November 1965 totales Auftritts- und Publikationsverbot und wurde 1976 - gegen alle Rechtsnormen - ausgebürgert. Die Ausbürgerung löste eine ungeahnt große Protestbewegung in Ost und West aus.

Wolf Biermann, der im November 2011 seinen 75. Geburtstag feiert, gastiert in Wien. Seinen Songtitel „Wer sich nicht in Gefahr begibt" macht er zum Motto des Konzerts und spricht mit alten Songs aktuelle Themen an.  

„Das Lied „Wer sich in Gefahr begibt" schrieb ich kurz vor meiner Ausbürgerung 1976 in Ostberlin für meinen Freund, den Lyriker Reiner Kunze, also im Grunde auch für mich selbst und für ein paar noch schwerer bedrängte Freunde in der DDR. Ja ja, - das ist immer ein guter Rat: Wage den Streit! begib dich in Gefahr! .... Und nun haben sich endlich! die arabischen Völker gegen ihre Diktatoren erhoben. Ob aber diese Rebellion in eine Freiheit führt und in eine Demokratie mündet, ist schwer zu sagen. Und ich weiß außerdem, dass die Aufforderung an andere Menschen, andere Völker, sich in Gefahr zu begeben, sogar fatal falsch sein kann - besonders dann, wenn man selbst in Sicherheit ist und also gegen das alte deutsche Sprichwort verstößt: „Du sollt nit mit eins andern Manns Arsch durchs Feuer reiten! Bleibt die immer wieder neue alte Frage: Wer begibt sich da in welche Gefahr ... und wann ... und wo ... und warum. Dennoch stimmt die Grundhaltung des Liedes, denn Feigheit und Wehleidigkeit und lähmendes Selbstmitleid waren noch nie gut für ein lebendiges Leben vor dem Tod. Und davon handeln, darüber erzählen die Lieder, alte, halb-alte und ganz neue, die ich in diesem Konzert singe." Wolf Biermann

Bilder

  • Wolf Biermann -   © Archiv Theater Akzent

» zum Presseartikel

zurück zur Übersicht »

Seite drucken