Ein Tribut an Ernst Hinterberger
mit Wolfgang Böck, Erika Deutinger, Adi Hirschal, Marianne Mendt, Roland J.L. Neuwirth, Dolores Schmidinger und Brigitte Swoboda
Saison 2012/2013
Infos zur Produktion
Moderation: Dieter Chmelar
„Die Menschen anschauen“ – das Credo von Ernst Hinterberger zieht sich durch sein gesamtes Schaffen.
Er hat österreichische Fernsehgeschichte geschrieben mit seinen Protagonisten. Egal ob der „Mundl“ und sein Personal-Universum aus Favoriten („Ein echter Wiener geht nicht unter“), das Kaleidoskop rund um „Gitti Schimek“ aus dem Gemeindebau Schüttauhof („Kaisermühlen Blues“) oder der „Trautmann“ – ein Wiener Polizist – wie vielleicht auch Ernst Hinterberger selbst einer gewesen wäre, wenn – ja wenn ... . Die Karriere Hinterbergers als „Kieberer“ verhinderte in jungen Jahren eine plötzlich auftretende Sehschwäche.
Als Hilfsarbeiter in der Fabrik lernte er aus nächster Nähe das klassische Arbeitermilieu kennen. Aus seinem Roman „Salz der Erde“ entstand Ende der Siebzieger Jahre die legendäre Fernsehserie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ (24 Folgen). Der Erfolg war überwältigend und hält bis heute an. Die Serie zählt auch unter den jüngeren Menschen zu den absoluten Favoriten in diesem Genre. Für die „kleinen Leute“ schrieb Ernst Hinterberger die Kolumne „Kollegen“ in AK FÜR SIE, der Mitgliederzeitschrift der Arbeiterkammer Wien.
Ab 1992 flimmerten insgesamt 65 Folgen des legendären „Kaisermühlen Blues“ über Österreichs Bildschirme und waren – und sind es noch immer – absolute Quotenhits. Eine Figur aus dem „Blues“ hat es Ernst Hinterberger im Besonderen angetan – der Trautmann. Dieser „Kult-Kieberer“ – dargestellt von dem unvergleichlichen Wolfgang Böck, konnte ab 2000 in zehn Folgen im ORF ermitteln – und tat es in den Büchern (im Herbst 2012 erscheint im echomedia Buchverlag der letzte „Trautmann“ – „Der Tod hält Ernte“) bis zuletzt.
„Die Menschen anschauen“ – kein anderer konnte Menschen so gut beobachten und sie mit all ihren Fehlern und Eigenartigkeiten zu Papier oder auf die Mattscheibe bringen. Wiener – eigentlich Margaretner – durch und durch. So lebte er bis zuletzt in seiner bescheidenen Wiener Gemeindebauwohnung – wahrscheinlich, um „seinen“ Wienerinnen und Wienern so nah wie möglich zu sein.
Ernst Hinterberger ist am 14.5.2012 in Wien gestorben.
Der Reinerlös kommt auf Veranlassung der Familie Hinterberger der St. Anna Kinderklinik zu Gute.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit AK Wien und dem echo Medienhaus.