Die Schöpfung. Eine Beschwerde.

Joesi Prokopetz

Die Schöpfung -  © Monika Loeff

Saison 2013/2014

Infos zur Produktion

Da stellt sich doch tatsächlich einer auf die Bühne und sagt uns, dass die Natur unser Feind ist, ja dass der Wunsch nach „Natur pur“ geradezu lebensbedrohlich ist, dass es überwiegend hässliche Tiere gibt, wie zum Beispiel den Schlitzrüssler und der Pelikan aus der Nähe gar so hässlich ist, dass er einem schon wieder leid tut und es unklar bleibt, wie sie aus diesen Vögeln die Füllfedern machen, dass einer wie Gott in der Privatwirtschaft längst entlassen worden wäre, der Mensch gut ein Drittel des Erbgutes mit der Kartoffel gemein hat, dennoch Mensch aber gerade deswegen ein Viech geblieben ist. Und dass die Welt für den menschlichen Forschungsgeist zu empfindlich ist, weil ja seit der Erfindung von Pfeil und Bogen praktisch alles aus dem Ruder läuft und wenn die Polkappen schmelzen, das zunächst für Leute mit Erdgeschosswohnungen unangenehm ist.

Er weiß aber auch, dass sich der vernünftige Mensch der Natur anpasst und der unvernünftige die Natur an den Menschen anpassen möchte und darum jeder Fortschritt von den Unvernünftigen abhängt; in jedem typischen Frauensatz das Wort „einmal“ vorkommt und Menschen, die in gebückter Haltung durch Supermärkte schleichen, nicht Ischias haben, sondern nur die günstigen Angebote in Bodennähe suchen. Er hat die Urszene der Comedy entdeckt und dass wir aus Rücksicht auf uns selbst „es menschelt“ sagen, wenn es heißen müsste „es trottelt“. Und die problematische Stelle in der Bundeshymne nicht „TöchterSöhne“ ist, sondern die Zeile „Volk, begnadet für das Schöne.“

Also, jede Menge los im neuen Programm von Joesi Prokopetz.
Da wackelt die Wand, da brennt die Luft, da boxt der Papst.
Ein Prokopetz in Höchstform.

Bilder

  • Die Schöpfung -   © Monika Loeff

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