Die störrischen Musen
Valerie Pachner & Streichquartett Sonare
Ach, sie sind mir so bekannt ...
Infos zur Produktion
**** Die Vorstellung ist auf 19.3.2019 verschoben. *****
Wien um die Jahrhundertwende: Eine Stadt erblüht und mit ihr die Frauen der Metropole. Auf der Couch von Sigmund Freud, in den Ateliers von Gustav Klimt und Egon Schiele, in den großbürgerlichen Salons und verrauchten Literaten-Cafés sind sie anzutreffen: Frauen, die sich nicht mehr mit den tradierten Rollenbildern begnügen wollen und gegen die gesellschaftlichen Konventionen rebellieren. Sie sind Künstlerinnen, die um ihre kreative Selbstverwirklichung kämpfen wie Lina Loos oder die Deutsch-Russin Lou Andreas Salomé. Sie sind den monomanischen Genies – oftmals auch störrische – Musen und Projektionsflächen wie Wally Neuzil und Emilie Flöge. Sie versammeln in ihren Salons die Avantgarde der Kunst und Philosophie wie Berta Zuckerkandl, Alma Mahler-Werfel und Eugenie Schwarzwald. Sie kämpfen gegen die Vorherrschaft des Patriachats wie Rosa Mayreder und Marie Lang.
Die Österreicherin Valerie Pachner, deren filmische Darstellung der Schiele-Muse Wally in „Egon Schiele: Tod und Mädchen” die Kritiker zu Begeisterungsstürmen hinriss, macht diese „weibliche” Aufbruchsstimmung in Texten erfahrbar: Sie liest Tagebucheinträge, Briefe und Prosa von jenen Frauen, die in der Monarchie-Metropole vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein neues Weltbild und weibliches Selbstverständnis kreierten. Die in Wels geborene Valerie Pachner spielte kürzlich unter Kult-Regisseur Terrence Malick in der Jägerstätter-Verfilmung „Radegund” die Frau des Widerstands-Helden und wurde für ihre darstellerische Leistung mehrfach mit Preisen gewürdigt.
Begleitet wird sie dabei vom Streichquartett Sonare mit Musik von Puccini, Wolf, Mendelssohn, Blumenfeld, Alma und Gustav Mahler, Schönberg u.a.